"buntkochtgut":
Mit Kochlöffel auf dem Bolzplatz
München, 2014-06-15 (ses) - Daniele, Taophik und Berkhan schauen nicht sehr begeistert aus. Die drei Jungs halten Geschirrtücher in den Händen und trocknen Teller und Schalen ab. Eigentlich würden sie viel lieber Fußballspielen. Aber bei „buntkochtgut“ dreht sich nicht alles um das runde Leder. Wie der Name schon sagt: Neben dem Kicken steht hier Kochen auf dem Programm. Ein Workshop für Kinder, den „buntkicktgut“ in den Pfingstferien im Weißenseepark veranstaltet hat.
„Tore schießen und Dribbeln macht schon mehr Spaß“, gibt Taophik zu und lacht, „aber auch das Kochen hat Spaß gemacht - und es hat vor allem richtig gut geschmeckt.“ Drei Tage lang haben 18 Kinder im Alter zwischen neun und 13 Jahren, aufgeteilt in drei Teams, gekickt und gekocht. Denn zu einem guten Sportler gehört auch eine gute Ernährung. Auf dem Bolzplatz im Weißenseepark in Giesing stand dafür das kleine Reisemobil von der Münchner Aktionswerkstatt G’sundheit (MAG‘s) bereit. Darin befand sich die kleine Küche. Gleich daneben das Esszimmer unter freiem Himmel, das aus Bierbänken und Tischen bestand. Dort konnte bereits ab 8.30 Uhr gefrühstückt werden – Müsli mit Hafer, Dinkel, Obst, Joghurt und Honig. Oder Rührei mit Tomaten und frischem Brot. „Wir möchten den Kindern zeigen, wie man sich gut und gesund ernährt - ohne Zucker, Chips und Pommes“, sagt Christl Riemer-Metzger von MAG‘s, „das bringt Körper und Geist in Schwung.“
Nach dem Frühstück startete mit Ismail Wali und Tao Medjessiribi, beide erfahrene Trainer von buntkicktgut, der sportliche Teil des Workshops: Schuss- und Passtraining, Eins gegen Eins und ein kleines Spielchen. Bis um 12.30 Uhr. Dann war gemeinsames einkaufen, Gemüse schnippeln und kochen mit Max Rabe (Koch aus Leidenschaft!) angesagt. „An einem Tag war die Mama von Lars-Adam da. Sie hat Mujadara gemacht“, erzählt Berkhan und erklärt, „ein Gericht aus Jordanien mit Linsen und Reis. War echt lecker.“
Nun kommen wir zum weniger beliebten Teil von „buntkochtgut“ – Abspülen und Abtrocknen. „Aber das gehört dazu“, sagt Taophik mit ernster Miene. „Da musste jedes Team mal ran.“ Zum Abschluss noch eine Trainingseinheit und ein paar Tipps von Thomas Rieder (Krankenpfleger), wie man kleine Verletzungen auf dem Bolzplatz direkt versorgt. Bis 16.30 Uhr. Und das drei Tage lang. „Anfangs verzogen die Kinder noch skeptisch ihre Gesichter, wenn es zum Frühstück Müsli mit Dinkel und Hirse gab“, sagt Anna-Lisa Fischer von MAG’s. „Aber mit frischem Obst und etwas Honig hat dann doch jeder Gefallen daran gefunden und gemerkt, wie gut so ein Frühstück den Körper stärkt.“
Damit nicht genug. Die neugewonnene Stärke konnten die Kinder mit ihren Mannschaften am dritten und letzten Tag von „buntkochtgut“ bei einem kleinen Fußballturnier demonstrieren – an dem auch drei buntkicktgut-Teams teilnahmen. Doch die Gewinner standen schon vorher fest – die Kinder. Mit einem breiten Grinsen und einem kleinen selbstgemachten Kochbuch – „Gesunde Rezepte für Fußballspielerinnen und Fußballspieler“ – ging jeder nach Hause – auch Daniel, Taophik und Berkhan…