Right To Play und buntkicktgut:
Hilfe zur Selbsthilfe
München, 01.12.2016 – Einen ganzen Tag lang wurde in der alten Feuerwache gearbeitet, gespielt - und gezeigt, wie vielseitig, lebendig und umfangreich Flüchtlingsarbeit ist. Nicht nur in München, sondern in der ganzen Welt. Welche Herausforderungen, Aufgaben und Ideen nötig sind, helfen und letztendlich den geflüchteten Menschen wirklich etwas bringen. Und wie jeder selbst helfen und aktiv werden kann.
All das stand beim zweiten Workshop von buntkicktgut und „Right To Play“ auf dem Programm. „Wir alle haben die gleiche Mission: Mit der Kraft von Spiel und Sport das Leben von Kindern in und aus benachteiligten Regionen zu verbessern“, sagt Fadi El Yamani (Global Training and Capacity Building Specialist bei Right To Play). Er meint: „Hilfe zur Selbsthilfe ist dabei ein ganz wichtiger Grundsatz.“
Zusammen mit Philipp Brennecke und Jan Saddei von buntkicktgut leitete Fadi El Yamani die Workshops, an denen freiwillige Helfer, Ehrenamtliche und auch Flüchtlinge teilnahmen. In der „buntkicktgut city arena“ fand bereits im September der erste gemeinsame Workshop statt. Ein Workshop, bei dem buntkicktgut und „Right To Play“ erstmals direkt zusammen kamen, um ihre Erfahrungen und ihr Wissen aus der Arbeit mit Flüchtlingen weiterzugeben.
Ziel des Ganzen: Die beiden Workshops ermöglichen den Teilnehmern eigenständig neue Projekte zu entwickeln und umzusetzen. Je nach individuellen Vorkenntnissen und persönlichen Interessen entwickelt jeder Teilnehmer Ideen für den Einsatz von Sport in der Flüchtlingsarbeit und erhielt dazu wichtiges Hintergrundwissen – auch in Bezug auf interkulturelle Kommunikation, Jugendrechte, Geschlechter-Gerechtigkeit, Projektplanung und Trainingssteuerung.
Nach drei Monaten wurden nun beim zweiten Workshop in der Feuerwache die bereits im September gestarteten Projekte präsentiert und weiterentwickelt. Wie das Projekt von Martina Urban aus Lenggries, die Schwimmkurse für Flüchtlinge anbietet. Mahmoud Nasser aus Syrien, der seit einem Jahr in München und für die interkulturellen straßenfußball-ligen von buntkicktgut im Einsatz ist. Er ist mittlerweile Street Football Worker, betreut und trainiert buntkicktgut-Flüchtlingsteams. Sein neues Projekt versucht, Flüchtlinge in Sportvereine zu integrieren. Oder Ismail Wali, der mit Flüchtlingen und Jugendlichen von buntkicktgut zusammen das Thema Sport und Ernährung beleuchtet – mit entsprechenden Kochkursen.
„Ziel der Workshops war es, wie Sport und Spiel in der Arbeit mit Flüchtlingen einsetzbar ist, wie Kräfte gebündelt werden und Erfahrungen weitergegeben werden können“, sagt Jan Saddei von buntkicktgut, „ und wie wir unser Engagement hier in Deutschland langfristig mit der Arbeit in den Heimatländern der Flüchtlinge verbinden können. Da ist buntkicktgut ja bereits in Togo sehr aktiv.“ Philipp Brennecke betont: „Die beiden Workshops haben nicht nur den Teilnehmern geholfen, sondern uns alle ein großes Stück weitergebracht. Ein großes Danke auch nochmal an Fadi, der durch seine unglaubliche Freude und Energie zeigt, das Flüchtlingsarbeit, besonders in den Krisenregionen, nicht nur den Geflüchteten, sondern auch den Helfern selbst unheimlich viel gibt und bringt.“
Right To Play ist aktuell in acht Ländern in Afrika, dem Mittleren Osten und Asien aktiv in der Flüchtlingsarbeit, arbeitet direkt in den Krisenregionen mit Kindern und Jugendlichen. buntkicktgut kümmert sich an mehreren Standorten in Deutschland – wie München, Dortmund, Berlin, Straubing, Landshut, Düsseldorf oder Würzburg – um Kinder und Jugendliche mit und ohne Flucht- sowie Migrationshintergrund, vereint und verbindet mit Fußball verschiedenste Kulturen und Ethnien.