32. buntkicktgut Liga-Cup
56 Teams spielen in vier Kategorien – mit dabei die Münchner Polit-Prominenz
München, 09.02.2015 (ses) – Weltmeister Jerome Boateng muss in der Bundesliga gerade eine Zwangspause absitzen, nach seiner Notbremse im Heimspiel gegen den FC Schalke 04. Langweilig wird dem Bayernstar deswegen allerdings nicht. Neben ein paar Sondereinheiten auf dem Trainingsgelände an der Säbener Straße, wird er vor allem am kommenden Wochenende den kleinen Nachwuchsstars von buntkicktgut die Daumen drücken.
Boateng ist Schirmherr der interkulturellen Straßenfußball-Liga in München. Er hat in den Straßen und Hinterhöfen von Berlin mit dem Fußball angefangen. In München findet nun der Liga Cup von buntkicktgut statt. Zu dem internationalen Hallenturnier kommen Mannschaften aus Dortmund, Berlin, der Schweiz, Polen und Serbien – allesamt buntkicktgut-Standorte. Und nicht nur das: Münchner Polit-Prominenz überreicht die Pokale an die jungen Turniersieger.
„Der Liga Cup ist immer wieder ein Highlight der Wintersaison“, sagt Rüdiger Heid, Leiter und Mitbegründer von buntkicktgut. Er betont: „Dass sich die Politik für unsere Jungs und Mädels interessiert, freut uns gerade jetzt im Jahr 2015 sehr, da unsere Flüchtlingsarbeit besonders gefragt und auch da ein gutes Zusammenspiel angesagt ist.“ Sabine Nallinger (Grüne), Christian Vorländer (SPD), Sylvia Baringer (Referat für Gesundheit und Umwelt) oder Nükhet Kivran (Ausländerbeirat München) werden bei den Siegerehrungen in Aktion treten. Sie können sich gleich vor Ort ein Bild von der umfangreichen Flüchtlingsarbeit der interkulturellen Straßenfußball-Liga machen, die mit ihren „Street Football Workern“ momentan verstärkt in ganz München im Einsatz ist. Wie in den Flüchtlingsstationen der McGraw Kaserne in Giesing, im Parkhotel im Westend, in der Bayernkaserne, im Olympiapark oder im Heizkraftwerk beim Ostbahnhof. „buntkicktgut ist aus der Flüchtlingsarbeit während des Jugoslawienkrieges in den 1990er Jahren entstanden“, sagt Heid, „und kann hier seine Erfahrung voll und ganz einbringen. Denn buntkicktgut ist nicht einfach nur ein Fußballspiel. Die Kinder und Jugendlichen gewinnen durch unser Konzept der Partizipation und Integration viel Kraft und Selbstvertrauen für den Alltag.“
Gespielt wird in den Altersklassen U13, U15, U17 und Ladies. Am Samstag und Sonntag erfolgt jeweils um 9 Uhr der Anpfiff der ersten Partien in der Faganahalle in Feldmoching. Um 14.30 Uhr findet am Samstag die Siegerehrung der U13 statt. Am Sonntag um 13.30 Uhr für die Ladies sowie um 20 Uhr für die U15 und U17. Da wird Jerome Boateng kaum noch aus dem Daumendrücken herauskommen…
das ist buntkicktgut:
buntkicktgut ist europaweit ein einzigartiges Beispiel für Integration, Partizipation und Migration. Denn: Die interkulturelle Straßenfußball-Liga bringt junge Menschen verschiedenster kultureller, sozialer und nationaler Herkunft zusammen - und das nun schon seit 1997. Im Sommer wie im Winter. Mit dem Ball lernen die Kinder und Jugendlichen im sportlichen Spiel, dass gegenseitige Toleranz und Fairness die Grundlage für friedliche Interaktion sind. Nicht nur durch den Fußball allein, sondern durch aktive Beteiligung im Liga-Rat, in der buntkicker-Redaktion, als Schiedsrichter, StreetFootballWorker, Ballartist oder Breakdancer.
Die interkulturelle Straßenfußball-Liga in München gilt als Pionierprojekt in Europa und ist mehrfach ausgezeichnet worden: Im August 2002 erhielt das Projekt im Schloss Bellevue von Bundespräsident Johannes Rau den ersten Preis des Integrationswettbewerbs „Auf Worte folgen Taten“. 2007 und 2013 erhielten die Münchner den Integrationspreis vom Deutschen Fußball-Bund und Mercedes-Benz. Im Dezember 2014 wurde die interkulturelle Straßenfußball-Liga im Wettbewerb „Aktiv für Demokratie und Toleranz“von der Bundeszentrale für politische Bildung ausgezeichnet. Die Wurzeln von buntkicktgut liegen dabei in der Münchner Flüchtlingsarbeit (Jugoslawienkrieg). Mehr als 30.000 Kinder und Jugendliche aus über 100 verschiedenen Herkunftsländern waren seit den Anfängen 1997 aktiv an diesem Projekt beteiligt. Und es werden immer mehr. Unterstützt und gefördert von kommunalen Trägern, aber auch von privaten Unternehmen, Stiftungen und der Europäischen Union/Jugend für Europa. Die HypoVereinsbank tritt dabei insbesondere als Förderer der Standortentwicklung auf.